Die Lebensgeschichte meiner Mutter geht weiter- es fehlen ja noch 47 Jahre.
Nach dem Krieg gab es viele Soldatenheimkehrer- meine Mutter und und Freundin Emma schrieben sich mit diesen einsamen Seelen. Vor allem Emma, Muttis Freundin von gegenüber, des Großbauers Franz einzige Tochter. Sie schrieb sich mit Papas Freund von Kühndorf mehrere Briefe.
Nach der Heimkehr der Soldaten wollten sie sich treffen. Wo das Treffen stattfand , weiß ich leider nicht. Das was ich weiß, Alice und August sahen sich ,und verliebten sich sofort ineinander. ja kein Wunder bei so gutaussehenden Personen. Meine Mutter erzählte mir später " alle meine in Frage kommenden Freunde waren ja im Krieg gefallen- so mußte ich ich weiterumsehen.
Das einzige Problem war: August war 11 Jahre älter, aber er war nicht verheiratet,. Sein Problem war wahrscheinlich. Er sah so gut aus und war so charmant, er hatte zu viele Freundinnen: er konnte sich nicht entscheiden. Im Krieg war er natürlich auch an den den schönen Französinnen interessiert, er verliebte sich ja in eine Marianne, meiner Namensgeberin.
Alice war von dem Frauenversteher August so fasziniert, das sie ihn mehrmals traf und ihn Weihnachten 45 meiner Oma Änne vorstellte. Die war nicht gerade begeistert und sagte (überliefert) " des künnt net in Frach, der ist ja nur 10 Jahre jünger wie ich".
Ihre Lebenserfahrung, die sie zweifellos hatte, warnte sie davor. Meine Mutter könnte zu früh allein bleiben, mit den ja zu erwartenden Kinners.
Doch bei der Verlobung zu Weihnachten klappte es bei den Beiden auf Anhieb und meine Mutter wurde mit meiner Schwester Irmgard, schwanger Sie kam ja am 23 . September 1946 zu Welt???
Vater Paul war ja vermisst - Oma Änne hatte noch nicht das große Ansehen, wie später. So konnten die beiden ohne Schwierigkeiten heiraten . Dies geschah am 11. Mai 1946 . Auf Muttis Wunsch fand die Trauung ganz romantisch in der Schlosskapelle in Schmalkalden statt. Aber das ist wieder die nächste Geschichte....